Gemeinsam gegen Ernährungsarmut: So helfen die Tafeln in Deutschland

von share
07.06.2024

Deutschland, eines der reichsten Länder der Welt, steht vor einem oft übersehenen Problem: Ernährungsarmut. Während die Supermarktregale überquellen und tonnenweise Lebensmittel verschwendet werden, haben viele Menschen keinen ausreichenden Zugang zu gesunden Nahrungsmitteln. Diese versteckte Form der Armut betrifft eine überraschend breite Schicht der Gesellschaft – von Alleinerziehenden über Rentner bis hin zu Familien mit niedrigem Einkommen. Derzeit können sich ca. 3 Millionen Menschen in Deutschland keine gesunde Ernährung leisten und sind von Ernährungsarmut betroffen. 

Ernährungsarmut in Deutschland hat verschiedene Ursachen, darunter zu niedrige Renten und Gehälter, Langzeitarbeitslosigkeit, chronische Erkrankungen, Inflation und unzureichende Unterstützung für geflüchtete Menschen oder auch Alleinerziehende. Es gibt jedoch eine Reihe von Organisationen und Initiativen, die das ändern wollen.

Die Tafeln: eine der größten sozial-ökologischen Bewegungen Deutschlands

In Deutschland gibt es über 970 Tafeln, die sich um die Rettung und Verteilung von Lebensmitteln kümmern. Mit 60.000 Helfer:innen retten die Tafeln im Jahr rund 265.000 Tonnen Lebensmittel, die bedenkenlos verzehrfähig sind, sich aber oft nicht mehr für den Verkauf eignen, etwa Brot vom Vortag oder Gemüse mit kleinen Schönheitsfehlern. Diese Lebensmittel geben sie regelmäßig an 1,6 bis 2 Millionen von Armut betroffene Menschen weiter. Damit spielen die Tafeln eine enorm wichtige Rolle für Menschen in Deutschland, die von Ernährungsarmut betroffen sind.

Die Tafeln: eine der größten sozial-ökologischen Bewegungen Deutschlands

Geringere Lebensmittelspenden bei zunehmender Anfrage

Die Tafeln waren in den letzten Jahren mit verschiedenen Krisen konfrontiert. Moderne Systeme im Einzelhandel haben dazu geführt, dass weniger Lebensmittel weggeworfen werden. Dass weniger Lebensmittel aussortiert werden, ist erfreulich, bedeutet aber auch einen Rückgang der Lebensmittelspenden für die Tafeln. Gleichzeitig erleben einige Tafeln seit der Pandemie, Krieg in der Ukraine und Inflation einen Kund:innenzuwachs von 50%. Vor allem die Inflation und steigende Lebensmittelpreise haben in den letzten Jahren dazu geführt, dass Geringverdienende, Rentner:innen, Studierende, Alleinerziehende und Geflüchtete immer häufiger auf die Tafeln angewiesen sind. Diese Faktoren führen zu einem Ausnahmezustand. Finanzielle und logistische Unterstützung ist dringend notwendig.

Geringere Lebensmittelspenden bei zunehmender Anfrage

Wie kann man die Arbeit der Tafel unterstützen?

Die Unterstützung der Tafel und ähnlicher Organisationen ist heute wichtiger denn je, und jeder kann seinen Beitrag dazu leisten. 

Zeit spenden: 60.0000 Helfer:innen unterstützen die Tafel, 95% davon ehrenamtlich. Ob mehrmals in der Woche, nur zu bestimmten Veranstaltungen, oder im Rahmen von Corporate Volunteering kannst du die Tafel mit einer ehrenamtlichen Tätigkeit direkt unterstützen. Hier findest du die Tafeln in deiner Nähe und kannst nachfragen, welche Hilfe dort gerade benötigt wird.

Geld oder Lebensmittel spenden: Organisationen wie die Tafel sind auf Spenden angewiesen, um ihre wichtige Arbeit zu finanzieren. Eine Geldspende an die Tafel oder eine ähnliche Organisation kann viel bewirken. Du kannst dich auch bei einer Tafel in deiner Nähe erkundigen, welche Lebensmittel am dringendsten benötigt werden, und dann direkt vor Ort Lebensmittel spenden.

share unterstützt die Tafel seit 2018. Mit dem Girokonto Future ist es nun möglich, sowohl die Tafel Deutschland als auch die Berliner Tafel zu unterstützen.

Mit einem ersten Projekt haben wir schon die Rettung und Verteilung von Lebensmitteln für über 1 Million Mahlzeiten finanziert, aber wir wollen und können gemeinsam mit euch noch viel mehr erreichen.
Das Projekt geht daher nun in die zweite Phase. Mehr Informationen zum Folgeprojekt gibt es hier.

Fotocredits

  • Headerbild: Tafel Deutschland e.V. / Dagmar Schwelle
  • Foto 2: Tafel Deutschland e.V. / Dagmar Schwelle
  • Foto 3: Tafel Deutschland e.V. / Nikolaus Urban
  • Foto 4: Tafel Deutschland e.V. / Reiner Pfisterer
  • Foto 5: Tafel Deutschland e.V. / Reiner Pfisterer

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