Sprechstunde

share x ING: FAQs zur nachhaltigen Partnerschaft

von Isabelle Diekmann
29.08.2023

Im April diesen Jahres hieß es für uns: share goes Banking! Gemeinsam mit der ING Deutschland haben wir das Girokonto Future entwickelt – ein Bankkonto, mit dem von jetzt an jeder Kaufakt sozial sein kann. Doch wie kam es überhaupt zu dieser – auf den ersten Blick vielleicht ungewöhnlich erscheinenden – Partnerschaft zwischen dem Social Start-up share und Deutschlands größter Direktbank, der ING? Wie funktioniert das Konto, wie viel share steckt in der ING, wo kommt das Geld an und wie soll es in Zukunft weitergehen? Wir haben die häufigsten Fragen zum Girokonto Future gesammelt und sie Ben Unterkofler, Co-Founder von share, und Laura Wirtz, Lead Daily Banking & Payments der ING Deutschland, im Interview gestellt.

Wie kam es zu der Idee, dass share nicht nur mit Snacks, Getränken und Pflegeprodukten, sondern auch im Banking-Bereich etwas bewegen könnte?

BU: Seit Tag 1 setzen wir bei share auf starke Partnerschaften, die es uns erlauben, Qualität zu sichern und unseren Impact zu maximieren – und das kann und sollte aus unserer Sicht auch über den FMCG-Bereich hinaus funktionieren. Bei der Auswahl neuer Industrien sind wir intern schnell auf das Thema Banking gestoßen. Jeder Konsum ist mit einem Kauf verbunden. Was wäre also, wenn wir mit unseren täglichen Ausgaben mehr bewegen könnten als nur zu konsumieren? Wenn wir es schaffen, den Kaufakt selbst sozial zu gestalten, haben wir gleichzeitig den größten Hebel für maximalen Impact erzielt.

Und warum haben sich gerade die ING und share als perfekte Partner für diese Mission herausgestellt?

BU: Unsere Vision ist es, unsere täglichen Ausgaben zum Motor für eine gerechtere Welt zu machen. Unser Ziel ist es, Produkte und Dienstleistungen in allen Branchen anzubieten, in denen es sinnvoll ist, eine soziale Komponente zu integrieren. Das bedeutet, dass wir qualitativ hochwertige Produkte und Dienstleistungen zu einem fairen Preis anbieten und gleichzeitig einen wichtigen sozialen Zweck erfüllen. Das können wir natürlich nicht alleine, sondern nur in Zusammenarbeit mit vertrauenswürdigen Partnern. Als wir anfingen mit diesem Gedanken zu spielen, hat die ING gleichzeitig bereits an einem nachhaltigen Girokonto gearbeitet. Eine große Direktbank, die das Potenzial hat, Social Impact zu maximieren und sich auf den Weg in eine nachhaltigere Zukunft machen will. Das passt für uns perfekt zusammen.

LW: Uns war es wichtig, dass sowohl wir als Bank als auch unsere Kund:innen ebenso einen direkten Beitrag zu konkreten ökologischen und sozialen Projekten leisten können. Daher haben wir einen Kooperationspartner gesucht, der mit uns insbesondere den Teil der Projekte umsetzen und seine Expertise dazu einbringen kann. Für uns als Bank ist das ein neues Feld und wir wollten mit einem starken, transparenten und professionellen Partner – wie share es ist – zeigen, wie ernst wir es mit dem Thema Nachhaltigkeit meinen.

Wie funktioniert das Girokonto Future?

LW: Das Girokonto Future besteht aus zwei Teilen: Zum einen stellen wir sicher, dass allen Kund:inneneinlagen auf diesen Konten sozial und ökologisch nachhaltige Finanzierungen und Investitionen gegenüberstehen. Zum anderen können unsere Kund:innen nach den eigenen Wünschen entscheiden, welches Förderprojekt monatlich mit 1 Euro von der ING unterstützt wird. Darüber hinaus können Kund:innen ihre Kartenzahlungen auf den nächsten vollen Euro bzw. auf die nächsten vollen fünf Euro aufrunden. Der Aufrundungsbetrag kommt ebenfalls dem ausgewählten Förderprojekt zugute. So haben wir dem Wunsch unserer Kund:innen entsprochen, ihren Beitrag zu personalisieren und durch die konkreten Projekte greifbar zu machen. 

Welche Förderprojekte gibt es und wie wurden sie ausgewählt?

BU: Die Kund:innen können aus verschiedenen Kategorien – wie z. B. „Hunger bekämpfen”, „Gleichberechtigung fördern” – ein Projekt auswählen. Wir wollen eine große Projektauswahl bieten, damit jede:r ein Herzensprojekt findet. Wir bieten acht ausgewählte Förderprojekte: Menstruationshygiene-Workshops und Hygieneartikel im Südsudan und in Sierra Leone, Lebensmittelrettung in Deutschland, Nothilfe durch Mahlzeiten in der Ukraine und in Somalia, Wiederaufforstung in Haiti und Äthiopien, Lebensmittelversorgung von Kindern und Familien in Indien und im Jemen, Brunnenreparatur in Kenia und Sierra Leone, sanitäre Anlagen in Sierra Leone und Malawi sowie Schulmahlzeiten in Afghanistan und Malawi. Sobald ein Projekt abgeschlossen ist, beginnt ein neues. Das heißt, die Projekte wechseln, damit möglichst vielen Menschen geholfen werden kann. Die Auswahl richtet sich vor allem nach dem Bedarf. Es muss zum Beispiel soziale Not herrschen. Wir bewerten aber nicht nach geografischen Gesichtspunkten, denn soziale Not kann in Deutschland genauso ein Handlungsfeld sein wie in anderen Ländern. Für uns zählt: Der Einsatz muss sinnvoll sein und eine möglichst direkte und schnelle Hilfe vor Ort ermöglichen.

Wie ist die Rollenverteilung innerhalb des Projektes? Wie viel share steckt im Girokonto Future der ING? 

BU: In unserem Fall sind es sozial und ökologisch nachhaltige Projekte, die wir in die Partnerschaft einbringen. Die Einbindung sinnvoller Förderprojekte ist seit der Gründung im Jahr 2017 einer der Grundpfeiler der Arbeit und Expertise von share. Mit dem Girokonto Future kann jede:r weltweit soziale und ökologisch nachhaltige Projekte unterstützen und wir gewährleisten, dass alle Gelder zu 100% in diesen Projekten ankommen. Wir wollen so viel Impact wie möglich erzielen. Wir arbeiten mit Partnerorganisationen in 17 Ländern auf der ganzen Welt zusammen. Alle Projekte leisten einen Beitrag zu ausgewählten UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs). Mit dieser Arbeit, die maßgeblich von unserem Inhouse Impact Team geleistet wird, verfolgen wir drei Ansätze: Humanitäre Soforthilfe, Entwicklungszusammenarbeit und lokale Projekte mit Sitz in Deutschland, Österreich und Tschechien.

Was ist das große Ziel, die Vision für dieses gemeinsame Projekt? Wo seht ihr das Girokonto Future und diese Partnerschaft in ein paar Jahren?

LW: Wenn wir mit dem Produkt das Bewusstsein für mehr Nachhaltigkeit stärken und die Motivation steigern, selbst mithilfe der eigenen Finanzen etwas dafür zu tun, haben wir einen großen Schritt gemacht. Und diese Reise zu mehr Nachhaltigkeit gehen wir mit share und Hand in Hand mit unseren Kund:innen. Denn je höher die Einlagen auf dem Girokonto Future sind, desto mehr ökologische und soziale Finanzierungen werden wir als Bank den Einlagen gegenüberstellen. Und je aktiver unsere Kund:innen ihr Konto nutzen, desto mehr Fördergelder kommen zusammen, die eine direkte Auswirkung auf die Menschen in den Projekten haben. Die Reise hat nun gestartet und ich bin sicher, dass es spannend bleibt.

Alles zu den Förderprojekten des Girokontos Future: