Sprechstunde

Carina Wenninger: „Ich denke, dass wir alle die Möglichkeit haben, zu helfen”

von Isabelle Diekmann
19.07.2023

Carina Wenniger ist Österreichs erfolgreichste Fußballerin. Vor kurzem hat sie ihre Profi-Karriere beendet und widmet sich nun ihrem neuen Job als Ligenmanagerin – dem Fußball bleibt sie also treu. Doch nicht nur das. Carina möchte etwas zurückgeben und engagiert sich ehrenamtlich. Gemeinsam mit ihr und unserer Mitgründerin Iris waren wir zu Besuch bei Le+O – einem Projekt der Caritas, bei dem Hilfe zur Selbsthilfe im Zentrum steht. Le+O (Lebensmittel und Orientierung) kombiniert die Ausgabe von gespendeten und geretteten Lebensmitteln an armutsbetroffene Menschen mit einem individuellen, kostenlosen Beratungs- und Orientierungsangebot. Wir haben Carina einen Tag lang bei der Arbeit bei Le+O begleitet und mit ihr über soziale Gerechtigkeit, Ehrenamt und ihre persönlichen Ziele gesprochen.

Du bist Österreichs erfolgreichste Fußballerin – hast du damit deinen Traumberuf erreicht? Was würdest du sagen, sind die größten Vorzüge, wenn man Fußballerin ist?

Mit dem Profifußball habe ich mir definitiv meinen Kindheitstraum erfüllt. Für mich ist der größte Vorzug, dass ich Jahre lang das machen konnte, was ich am meisten liebe. Aber auch im Sport in einem Team zu arbeiten ist einfach toll und besonders.

Seit diesem Jahr bist du nicht mehr aktiv als Fußballerin tätig. Wie hat sich dein Alltag seitdem verändert?

Ehrlicherweise hatte ich noch nicht so viel Zeit darüber nachzudenken. Jetzt Anfang Juli startet mein neuer Job als Ligenmanagerin beim ÖFB für den Bereich Frauenfußball und damit habe ich automatisch eine ganz neue Struktur in meinem Alltag.Das passt aber ganz gut, ich freue mich darauf.

Sicherlich spielt Gesundheit weiterhin eine große Rolle in deinem Leben. Wie hältst du dich fit?

Ich liebe es generell Sport zu machen. Aktuell laufe ich und bin im Gym, um fit zu bleiben. Mich reizt es aber auch, neue Sportarten auszuprobieren und herauszufinden, was mir noch alles Freude bereitet. Ein weiterer Baustein ist natürlich die Ernährung – ich versuche sehr ausgewogen und gesund zu essen.

In deiner Karriere hast du verschiedene Vereine erlebt und dadurch sicherlich jede Menge Erfahrungen gesammelt. Welche sozialen Ungleichheiten sind dir im Frauenfußball dabei bewusst geworden?

Die Gender Pay Gap.

Du engagierst dich für verschiedene Vereine und Themen. Woher rührt dein Engagement und wann hast du damit angefangen?

Ich habe das Glück, dass es mir sehr gut geht und ich in einer tollen Familie aufgewachsen bin. Ich denke, dass wir alle die Möglichkeit haben, im Kleinen zu helfen und etwas zurückzugeben. Ich weiß gar nicht genau, wann ich damit angefangen habe – es hat sich einfach Stück für Stück entwickelt.

Was gefällt dir an dem Projekt von Le+O in Wien?

Mir gefällt es einfach sehr gut, dass Menschen, die selbst zu einem gewissen Zeitpunkt auf Hilfe angewiesen waren, beim Le+O Projekt dabei sind und ihre Hilfe weitergeben.

Wie geht es für dich persönlich in diesem Jahr weiter?

Es wird mit Sicherheit ein spannendes Jahr, in dem ich viel lernen werde. Beruflich werde ich im Frauenfußball bleiben und als Ligenmanagerin tätig sein. Und ich bin nach ganz langer Zeit zurück in Österreich. Ich freue mich sehr auf Zeit mit der Familie, mit Freunden und um persönliche Projekte voranzubringen.

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