Sprechstunde

IKEA x share: Kasia Dulko-Gaszyna über die nachhaltige Partnerschaft

von Isabelle Diekmann
06.06.2023

Seit 2020 gibt es unser share Wasser nicht nur im Supermarkt und in der Drogerie, sondern auch beim beliebten Einrichtungsriesen IKEA zu kaufen. Und darauf sind wir mächtig stolz. Denn mit IKEA können wir nicht nur täglich jede Menge Menschen erreichen, die mit dem Kauf unseres Wassers einen Tag Trinkwasser spenden, sondern wir haben einen Partner an unserer Seite, der insbesondere in Sachen Nachhaltigkeit unsere Visionen und Werte teilt. Zum dreijährigen Jubiläum dieser Partnerschaft haben wir deshalb mit Kasia Dulko-Gaszyna gesprochen, die als Sustainability Managerin für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie von IKEA Deutschland verantwortlich ist. Im Gespräch erzählt sie uns, welchen Impact das share Wasser hat, welche Bemühungen IKEA außerdem unternimmt, um Awareness für das Thema Wasser zu schaffen und wie Nachhaltigkeit und Konsum aus ihrer Sicht zusammen passen.

Liebe Kasia, seit 2020 ist unser share Wasser in allen IKEA Einrichtungshäusern erhältlich. Eine unfassbar tolle Reichweite, die wir damit generieren können. Damit wollten wir 8 Trinkwasserbrunnen pro Jahr finanzieren. Konnten wir dieses Ziel erreichen?

Genau, bereits seit drei Jahren bieten wir unseren Kund:innen in den IKEA Einrichtungshäusern in Deutschland die Mineralwasserflaschen von share an. Seit dem Verkaufsstart haben wir bereits rund 5,7 Millionen Flaschen verkauft und damit 5,7 Millionen Tage sauberes Trinkwasser gespendet. Dadurch konnten bisher in Liberia, Kolumbien, Simbabwe, Kenia, Côte d'Ivoire und Sierra Leone 26 Brunnen und Handpumpen gebaut und repariert werden, sodass den Menschen vor Ort mehr als 100 Millionen Liter Trinkwasser zur Verfügung gestellt werden konnten.

Wieso habt ihr euch damals für eine Kooperation mit share entschieden? Wieso passen die beiden Unternehmen aus deiner Sicht so gut zusammen?

Uns hat euer „1+1 Prinzip“ und die Qualität des Produkts überzeugt. Hinzu kommt, dass wir dieselben Werte leben. IKEA und share geht es darum, die Welt ein bisschen besser zu machen. Mit share haben wir einen Partner an unserer Seite, mit dem wir gemeinsam gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und viele Menschen zu einem nachhaltigeren Leben inspirieren können. Das Wasser von share ist eines unserer zahlreichen Angebote, mit denen wir sozialen Konsum und nachhaltigere Produktalternativen fördern.

IKEA setzt sich nicht nur durch den Verkauf von share Wasser für einen nachhaltigeren Zugang zu Trinkwasser ein. Was unternehmt ihr außerdem, um mehr Awareness für das Thema Wasser (sparen) zu schaffen?

Weniger als 3 % des weltweiten Wassers ist Frischwasser und sogar noch weniger steht den Menschen ganz praktisch zur Verfügung. Es ist also essenziell, vorsichtig mit dieser Ressource umzugehen. Als weltweite Marke mit vielen Millionen täglichen Begegnungen mit Kund:innen haben wir eine große Verantwortung, die Klimabilanz zu verbessern – von der Art, wie wir Rohmaterialien beziehen, über unseren Betrieb bis hin zu den Produkten und Services, die wir anbieten.

Zum einen fokussieren wir uns auf die effiziente Nutzung von Wasser und integrieren bewährte wassersparende Technologien in unseren Gebäuden. Ebenso setzen wir bei IKEA auf das Sammeln und Wiederverwendung von Wasser. Zum anderen möchten wir aber auch für mehr Awareness bei unseren Kund:innen sorgen. IKEA hat sich der „50L Home Coalition“ verschrieben, die einen täglichen Wasserverbrauch von 50 Litern pro Person erreichen will. Derzeit liegt der durchschnittliche tägliche Wasserverbrauch pro Person in Deutschland bei 122 Litern. Wir haben also noch einiges zu tun. Und der einfachste Weg, wie wir unsere Kund:innen unterstützen können, Wasser zu sparen, ist über unsere Produkte.

Wie sensibilisiert ihr eure Kund:innen für das Thema Wasser im Store oder auch online?

Über all unsere Kommunikationskanäle online wie offline möchten wir unsere Kund:innen dazu inspirieren, ein nachhaltigeres Leben zu Hause zu führen, und da ist Wassersparen natürlich ein ganz wichtiges Thema. Wir möchten zeigen: Wenn du ein paar Alltagsgewohnheiten zu Hause änderst, kannst du jeden Tag viele Liter kostbares Trinkwasser sparen und so verhindern, dass wertvolle Ressourcen und bares Geld unnötigerweise verschwendet wird. 

Ein Beispiel: Unsere ÅBÄCKEN Zerstäuberdüse ermöglicht es, den Verbrauch des Wasserhahns um etwa 95 % im Sprühnebelmodus und 66 % im Strahlmodus im Vergleich zu Mischbatterien mit einer Wasserfließgeschwindigkeit von 5,7 l/min zu reduzieren. Zusätzlich dazu bieten wir den Menschen immer wieder Tipps und Tricks, mit denen sich ganz einfach Wasser sparen lässt. Für den Abwasch brauchst du beispielsweise nicht immer eine ganze Spüle voll Wasser. Du kannst deinen Wasserverbrauch senken, indem du einfach eine kleinere Wanne in die Spüle stellst und diese zum Abwaschen benutzt. Egal ob in unseren Einrichtungshäusern, auf unserer Website IKEA.de oder auf unseren Social Media Kanälen, am Thema Wassersparen kommt man eigentlich gar nicht vorbei.

Auch du bist – wie wir – seit 2020 an Board und betreust als Sustainability Managerin die globale Nachhaltigkeitsstrategie von IKEA. Was würdest du sagen, sind deine größten Erfolge für mehr Nachhaltigkeit bei IKEA? Was waren die wichtigsten Meilensteine?

Ich arbeite seit 2020 als Sustainability Managerin bei IKEA Deutschland, arbeite aber tatsächlich schon seit 2011 im Nachhaltigkeitsbereich bei IKEA. Zuvor leitete ich unsere „People and Planet Positive“ Strategie in Polen. Mit dieser Nachhaltigkeitsstrategie haben wir uns 2012 wichtige Nachhaltigkeitsziele gesetzt, die wir bis 2030 erreichen wollen und haben auch bereits einige Erfolge erzielen können. Um nur ein paar Beispiele zu nennen: Bereits seit einigen Jahren nutzen wir in Deutschland zu 100 % Ökostrom. Seit 2020 erzeugt IKEA hierzulande mehr erneuerbare Energie als im gesamten Betrieb verbraucht wird. Aktuell können bereits 19 Einrichtungshäuser und Lagereinrichtungen hierzulande mit Solarenergie Strom erzeugen. Darüber hinaus haben wir in Deutschland das globale Ziel erreicht, unsere Lebensmittelabfälle in den Einrichtungshäusern bis Ende 2021 zu halbieren – und sogar übertroffen. Ein paar weitere Meilensteine: Die Einführung der sogenannten Sustainable-Living-Shops und der Umbau der Fundgrube in den Zweite-Chance-Markt – zwei neue Möglichkeiten, um unsere nachhaltigen und zirkulären Produkte noch besser präsentieren zu können und ihnen mehr Aufmerksamkeit zu schenken. 

Was zählt außerdem zu deinen Aufgaben als Sustainability Managerin bei IKEA?

Die Aufgabe von mir und meinem Team besteht im Wesentlichen darin, die Richtung für die Nachhaltigkeitsstrategie und die begleitenden Aktivitäten in Deutschland vorzugeben. Außerdem monitoren wir unsere Performance und sorgen dafür, dass alle Unternehmensbereiche in der Lage sind, sich für eine nachhaltigere Zukunft einzusetzen. Niemand kann die Aufgabe der nachhaltigen Transformation alleine bewältigen. Wir im Sustainability Team stellen sicher, dass die Organisation an den richtigen Zielen und Instrumenten arbeitet, um dies zu erreichen. Ein Akteur muss die große Nachhaltigkeitsagenda im Blick haben und alle Fäden zusammenhalten, und da kommen wir ins Spiel. 

Nachhaltigkeit und Konsum – schließt sich das nicht eigentlich aus?

Das ist wohl die Frage, die mir am häufigsten gestellt wurde, seit ich diesen Job mache. Aus unserer Sicht geht es bei Nachhaltigkeit nicht darum, gar nichts mehr zu konsumieren. Das wäre utopisch. Vielmehr konzentrieren wir uns bei IKEA darauf, es richtig zu machen, Ressourcen und Materialien zu schätzen und Produkte im Kreislauf zu halten, anstatt sich nach kürzester Verwendungsdauer auf nimmer Wiedersehen von ihnen zu verabschieden. Das ist ein Schritt, den wir als Gesellschaft gemeinsam gehen müssen. Als Unternehmen unserer Größenordnung und Reichweite kommt uns bei dieser wichtigen Transformation besondere Verantwortung zu, für die wir auch einstehen möchten: Wir arbeiten daran, bis 2030 klimapositiv und zirkulär zu werden. Wir beziehen Rohstoffe aus nachhaltigeren Quellen und arbeiten ständig daran, bessere Lösungen für uns Menschen und unseren Planeten zu finden.

Was sind deine Ziele für die Nachhaltigkeitsstrategie von IKEA in den nächsten drei Jahren? Wohin soll es gehen und worin siehst du die größten Herausforderungen?

Bis 2030 haben wir Großes vor. Wir wollen unseren Teil dazu beitragen, um die Klimakrise zu bewältigen, nicht nachhaltigem Konsum entgegenzuwirken und Ungerechtigkeiten abzuschaffen. Unsere drei Schwerpunkte, auf die wir uns konzentrieren, sind: ein gesundes und nachhaltiges Leben ermöglichen, ein zirkuläres und klimapositives Unternehmen werden und Fairness und Gleichberechtigung schaffen. 

Was würdest du unsere Leser:innen gerne mitgeben - wie können wir gemeinsam einen bewussten und nachhaltigen Konsum weiter voran treiben? 

Ich bin ein großer Fan davon, an der so genannten „zukünftigen Selbstständigkeit“ unserer Haushalte zu arbeiten. Ich träume davon, dass jede:r im eigenen Zuhause in der Lage ist, saubere Energie für den eigenen Bedarf zu produzieren, umweltbewusst zu heizen, Regenwasser für den eigenen Bedarf zu sammeln und mehrmals zu verwenden und eigene Lebensmittel selbst anzubauen. Damit würden wir nicht nur nachhaltiger leben, sondern wären auch auf verschiedene Energie-, Wasser- und Klimakrisen in der Zukunft vorbereitet. 

Aber auch mit kleinen Veränderungen und ohne große Investitionen können wir heute schon anfangen. Ein einfacher Tipp: Wenn möglich, empfiehlt es sich Second Hand Produkte zu nutzen. Unser Zweite-Chance-Markt in den IKEA Einrichtungshäusern ist eine tolle Gelegenheit, Möbeln ein zweites Leben zu schenken. Produkte, die noch in sehr guter Qualität sind, können hier zu einem erschwinglichen Preis gekauft werden. Und über unseren Service „Zweite Chance“ könnt auch ihr, gebrauchte, gut erhaltene IKEA Möbelstücke an uns zurück verkaufen, damit ihr sie nicht wegwerfen müsst.

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