Wasser ist Macht – und Frauen zahlen den Preis

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23.06.2025

Wasser steht für Leben, doch für Millionen Frauen und Mädchen weltweit ist es vor allem auch eine Last, ein Risiko und eine Barriere. In vielen Regionen der Welt sind sie traditionell für die Wasserversorgung der Familie verantwortlich. Wenn Wasser fehlt, fehlt ihnen mehr als nur ein Grundbedürfnis: Es fehlt Bildung, Sicherheit und die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben.

In ländlichen Gebieten Afrikas, Asiens oder Lateinamerikas bedeutet das täglich kilometerlange Wege zu einer oft unsicheren Wasserquelle. Die Last liegt auf den Schultern der Frauen – im wahrsten Sinne. Für Mädchen heißt das: weniger Schulzeit, mehr Verantwortung, höhere Gefahr. Übergriffe auf dem Weg, chronische Erschöpfung und eine unterbrochene Schulbildung sind in vielen Regionen trauriger Alltag.

Und selbst das mühsam geholte Wasser ist häufig verunreinigt. Krankheiten wie Cholera oder Durchfall verbreiten sich schnell – mit gravierenden Folgen für die ganze Familie. Fehlende medizinische Versorgung verschärft das Problem. Die Wasserkrise ist damit längst nicht mehr nur eine ökologische oder wirtschaftliche Frage, sondern eine der sozialen Gerechtigkeit und vor allem: der Geschlechtergerechtigkeit.

Der Klimawandel verschärft die Lage zusätzlich: Dürren, Überschwemmungen und sinkende Grundwasserspiegel bedrohen Wasserzugänge weltweit. Wo es ohnehin wenig gibt, wird das Wenige immer schwerer erreichbar. In Krisenregionen wird Wasser zur umkämpften Ressource – und damit zum Machtfaktor.

Trotz internationaler Ziele wie den Sustainable Development Goals, die unter anderem sauberes Wasser und Sanitärversorgung für alle bis 2030 vorsehen (SDG 6), schreitet die Umsetzung vielerorts zu langsam voran. Vielversprechende Ansätze wie solarbetriebene Pumpen oder neue Filtersysteme scheitern häufig an langfristiger Wartung oder fehlendem lokalen Know-how. Es braucht vor allem Projekte, die lokal verankert, gemeinschaftlich verantwortet und wirtschaftlich tragfähig sind.

So hilft die Kooperation mit der ING

Seit 2023 unterstützen Girokonto Future Kundinnen und Kunden der ING in Kooperation mit share Trinkwasserprojekte auf der ganzen Welt. In diesen Projekten fördern wir zusammen mit Partnerorganisationen die Instandhaltung, Reparatur und den Bau von Brunnen und Handpumpen. So werden nicht nur saubere Wasserquellen geschaffen, sondern auch die Infrastruktur für eine langfristige Nutzung gesichert. Seit Mai 2025 unterstützt die Girokonto Future Community ein ganz besonderes Projekt: zusammen mit der Welthungerhilfe und der lokalen Bevölkerung betreiben wir in Bangladesch eine Umkehrosmoseanlage. Sie verwandelt salziges Meerwasser in sauberes Trinkwasser – ein echter Wendepunkt für die Menschen vor Ort. Durch Initiativen wie diese tragen wir aktiv zur Erreichung von SDG 6 bei und stellen sicher, dass insbesondere Frauen und Mädchen von einer besseren Wasserversorgung profitieren. 

Somit konnten wir seit der Einführung des Girokonto Futures beeindruckende 12 Millionen Tage Zugang zu sicherem Trinkwasser ermöglichen. Diese Fortschritte sind nur dank engagierter Kundinnen und Kunden möglich, die mit der Wahl des Girokonto Futures einen wertvollen Beitrag leisten.

Wasserkrise: Warum Frauen der Schlüssel zur Lösung sind

Es ist klar: Die globale Wasserkrise ist nicht nur eine Frage der Umwelt oder der Wirtschaft – sie ist auch eine Frage der Geschlechtergerechtigkeit. Denn ein sicherer Zugang zu Wasser bedeutet für sie nicht nur mehr Gesundheit, sondern auch mehr Zeit für Bildung, Arbeit und persönliche Entwicklung – ein entscheidender Schritt in Richtung Gleichstellung.

Lösungen gibt es, aber sie müssen umgesetzt werden. Nachhaltige Wasserprojekte, Bildung für Frauen und eine enge Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinschaften sind der Schlüssel. Nur so kann sichergestellt werden, dass Frauen nicht länger die Hauptlast der Wasserkrise tragen müssen – sondern stattdessen die Möglichkeit bekommen, ihr Leben aktiv zu gestalten.

Fotos: Florian (Welthungerhilfe), Nyakudjara (Aktion gegen den Hunger), Pilar (Welthungerhilfe)